Sonntag, 25. August 2013

{ Rezi } Bea geht - Ein Abschied auf Raten ( Wahre Erzählung )

Autor: Sebastian Willing     Jahr: 2013     Seitenanzahl: 160    Taschenbuch

Verlag: Books on Demand 


INHALT

Dieses Buch beschreibt den Abschied von einem Kind, einem geliebten Menschen, einem Baby. Es begleitet drei Menschen auf einem Weg, dessen Ende bereits bekannt ist, dem Kampf zwischen Herz und Verstand, in dem Wissen, dass keiner von beiden gewinnen kann. Es gibt keinen Gewinner, wenn man sein Kind verabschieden, sich von seinem Baby trennen muss, selbst wenn es kein Abschied für immer ist.Dieses Buch enthält Gedanken, Gefühle, Belangloses und Interessantes, Höhen und Tiefen. Es möchte unterhalten, ein Lächeln vermitteln und versinkt dennoch stellenweise in Traurigkeit. Es erlaubt Einblicke, die vorher noch nie geschrieben, zum Teil nicht einmal ausgesprochen wurden.Dieses Buch ist keine Geschichte, keine Fiktion und keine Utopie, sondern die Dokumentation eines vorgezeichneten Weges, den zu gehen viel Kraft gekostet hat, obgleich es keine Alternative gab. Es klärt auf über die Hintergründe und lässt zugleich entscheidende Fragen offen. Fragen, die tatsächlich bis heute unbeantwortet sind und vermutlich auch nie mehr beantwortet werden.



MEINUNG

Eins kann ich vorab sagen. Es handelt sich um keine alltägliche Lektüre. Sebastian Willing, Autor und auch Vater des Kindes Bea, erzählt von der Entwicklung der Krankheit seiner Tochter, die bis heute nicht wirklich benannt werden kann, dem Alltag bis hin zur Entscheidung, Bea in eine entsprechende Einrichtung zu geben. Ja, ich nenne es "zu geben", nicht: "abzugeben". 
Natürlich erweckt es für Aussenstehende den Eindruck, die Eltern hätten sich ihrem Kind und der Last "entledigt". Aber glaubt ihr, es ist einfach, sein kleines, krankes Mädchen nicht mehr wie gewohnt um sich zu haben?

Mann muss auch bedenken, Bea ist 13 Jahre. Eine lange Zeit, in der sich die Familie bemüht hat, das Leben zu leben, auch das Leben des kranken Mädchens so lebenswert wie möglich zu machen, sie überhaupt am Leben zu halten, denn es gab einige kritische Momente, die sich leider immer mehr häuften. 

Nachdem ich nun das Buch beendet habe, glaube auch ich, es war für die Familie und vor Allem für Bea die beste Entscheidung, sie in eine Einrichtung zu geben, die sich auf  Kinder mit Problemen dieser Art spezialisiert hat. 
Ihr fragt euch vielleicht, was denn für Probleme? Kurz gesagt, Bea ist 13 Jahre jung, ihr geistiges Alter entspricht aber dem eines Babys. Nicht nur, dass es sehr schwierig für sie ist, die ( für uns ) normalsten Dinge für dieses Alter zu beherrschen, wie beispielsweise Schuhe - binden, sie verlernt es leider auch wieder, entwickelt sich bedauerlicherweise zurück. 

Sebastian Willing hat mir einen Einblick gewährt ins sein Familienleben. In das nicht immer einfache Leben mit Bea. Das Buch wurde nicht zu voll gepackt, aber es genügt, dass man die Entwicklungen als Aussenstehender gut beobachten kann.



FAZIT

Um über dieses Thema oder über andere Familien urteilen zu können, die sich eurer Meinung nach "gegen das Kind" entscheiden, sollte man wirklich erstmal ein solches Buch lesen. Dann versteht man auch, dass eine solche Entscheidung durchaus im Interesse des kranken Kindes ist. 
Das Buch gibt einen guten Einblick ins Familienleben, ist nicht künstlich in die Länge gezogen, auch Hintergrundinformationen zu beispielsweise den deutschen Ämtern --- *räusper* waren mal wirklich interessant. 
Die Eltern von Bea haben meinen Respekt für ihre Kraft, ihr Durchhaltevermögen, auch ihren Mut, gerade auch, dieses Buch zu schreiben! Ich wünsche Ihnen alles Gute!


Ich danke dem Autor Sebastian Willing, der zu meinem Blog fand und mir sein Buch vorstellte 
und natürlich auch dem BoD - Verlag für das Rezensions-Exemplar!


Wer ganz aktuell mehr über Bea erfahren möchte, es gibt einen Blog, 
dort wird eine Art Tagebuch geführt:   Blog - Bea geht





 

3 Kommentare :

  1. Puh,... das klingt wirklich nach schwerer Lesekost und lässt einen echt schätzen, wie gut man es doch selbst im Leben hat. Die armen Eltern hatten es bestimmt nicht leicht mit ihrer Entscheidung...

    LG Cat

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    1. Da muss ich dir zustimmen Cat, der Mensch ist immer schnell dabei, über alles zu jammern, unzufrieden zu sein. Wenn man dann aber von wirklichen Problemen hört/liest, lernt man erst wieder zu schätzen, wie gut es Einem selbst doch geht.

      LG, Jenny

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    2. Hatte ja schon mal unter nen anderen Post von dir geschrieben, dass ich mal ein ähnliches Buch gelesen habe: Neele ist dageblieben ( http://www.edition-steinlach.de/titel). Da sind auch einige sehr schwierige Schicksale dabei und man merkt, wie selbstverständlich man viele Sachen im Leben hinnimmt, die für andere gar nicht selbstverständlich sind.

      LG Cat

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