Mittwoch, 8. Mai 2013

{ Rezi } Mit Liebe hat das nichts zu tun ( Biografie )

Autorin: Claudia Mech     Jahr: 2013     Seiten: 160     Taschenbuch

Verlag: Elf Uhr Verlag 


INHALT

Es sollte so ein schöner Urlaub werden. Doch dann kam alles anders. Stefanie verstand die Welt nicht mehr. Warum hatte Vati das getan? Zuhause setzte sich das Drama fort. Mutti ließ sie viel zu oft alleine. Eine Weile fand sie es sogar schön. Doch sie wusste, es ist falsch. Scham und Gewissensbisse ließen sie schweigen. Es hörte nicht auf. Fast ein ganzes Jahr! Schließlich empfand sie nur noch Abscheu. Als der Ekel sich ins Unermessliche gesteigert hatte, fasste sie einen folgenschweren Entschluss... 

Ein Kind zwischen Alltag und sexuellem Missbrauch. Claudia Mech beschreibt hier auf ungewöhnliche offene Weise in Form eines autobiographischen Romans, wie sie ihre Kindheit erlebt. Der Missbrauch durch den eigenen Großvater legt sich wie eine schwarze Wolke auf ihren Alltag mit Schule, Freunden und Freizeit. Lebhaft, fast fröhlich schildert sie ihre Gefühle und ihre Konflikte. Die Befreiung gelingt auf ungewöhnliche Weise. Dass ihre Seele heil bleibt, grenzt an ein Wunder.


MEINUNG

Die Autorin Claudia Mech ( im Buch nennt sie sich Stefanie ) wächst bei ihren Großeltern auf. Für sie selbst sind das ihre Mutti und ihr Vati! Man bekommt erstmal einen Einblick in ihre bis zu einem gewissen Zeitpunkt unbeschwerte Kindheit. Ich glaube, sie war da noch wirklich glücklich!
Umso erschreckender war es für mich, als der erste Übergriff des Großvaters auf sie geschah.
Stefanie war gerade mal im zarten Alter von 12 Jahren und verstand natürlich überhaupt nicht, wie ihr da geschah. Ihr "Vati" berührt sie an intimen Stellen ihres Körpers und sie spürt sofort, dass dies nicht normal sein kann. 
Doch wie man es leider zu oft hört, wenden diese Täter meist die ähnliche Masche an:
Sie fordern ihr junges Opfer auf, diese Vorfälle als ihr besonderes Geheimnis zu wahren, machen ihnen ein schlechtes Gewissen und wecken Schuldgefühle bei diesen armen Menschen. 
Auch wenn dies nicht mein erstes Buch ist, das sich mit diesem Thema befasst, so steigt doch immer wieder eine riesen Wut in mir auf, wenn ich beim Lesen sozusagen "hilflos zusehen muss", wie gewissenlos diese Monster in ihrer Ausführung sind!
Ja, Monster! Das sind sie. Die Väter, Großväter, also Familienmitglieder, die dies ihren Kindern, Enkeln, also ihren Schutzbefohlenen antun!!!
Vati lässt Stefanie über lange Zeit nicht in Ruhe. Sobald ihre Mutti aus dem Haus ist, wendet er sich ihr zu, missbraucht sie und ihre kleine Seele. Was manch Einer vielleicht seltsam finden könnte ist der Umstand, dass es Stefanie eine zeitlang sogar anfängt, zu gefallen. Doch ist dies ihr geliebter Vati, alles ist neu, es sind Berührungen des Körpers, die teilweise nicht nur unangenehm sind. 
Aber es hält nicht lange an. Immer mehr bedrückt diese Situation das Opfer, lässt sie verschlossener werden, ihre Freunde vernachlässigen. Oft kämpft sie mit dem Gedanken, sich jemandem anzuvertrauen. Aber würde man ihr glauben? Ausserdem ist es ein gemeinsames Geheimnis? Wo ist der Ausweg? Wird es jemals aufhören?


FAZIT

Ich möchte der Autorin Claudia Mech meinen größten Respekt aussprechen, dass sie den Mut und die Kraft gefunden hat, ihre Geschichte nieder zu schreiben. Persönlicher kann ein solches Werk wohl nicht sein. Was ich traurig finde, ist der Hintergrund, warum sie sich überhaupt an diese Zeilen gesetzt hat. Es ist eine Erklärung an Mutti. Mutti, die die Chance verpasst hatte, ihre Enkelin aus dieser Situation zu befreien. Es gibt mindestens eine Stelle im Buch, die mich ernsthaft zweifeln lässt, ob sie denn wirklich so gar nichts geahnt hat... 
Meine Wut, die sich beim Lesen in mir augebaut hat, richtet sich auch gegen sie! Eine Großmutter, die vielmehr die Mutti für Claudia ist, kann doch nicht ernsthaft diese eine Frage gestellt haben? Diese Frage, auf der sich das Buch aufbaut. Ich bin bestürzt!! 

Ihnen, Claudia Mech, wünsche ich nur das Beste für Ihren weiteren Lebensweg!! Ich hoffe sehr, dass das Niederschreiben Ihrer Erlebnisse, Ihrer Gefühle, auch wenn sie aus den hinteren Ecken ihres Innern wieder hoch kamen, auch hilfreich war, dies alles ein Stück zu verarbeiten!! 

Sie trifft keine Schuld!




Ich bedanke mich einmal bei der Autorin Claudia Mech, die mir dieses Rezensions-Exemplar zur Verfügung gestellt und mir somit ihre persönliche Geschichte in die Hände gegeben hat!

Ausserdem bedanke ich mich auch bei "Die-Rezensentin", durch deren Aktion auf ihrem Blog ich überhaupt die Chance bekam, das Buch zu lesen!




 

3 Kommentare :

  1. Ich wollte mir das Buch auch schon zulegen, als ich davon erfahren habe. Bisher habe ich solche Literatur vermieden aufgrund diverser Umstände. Da Du es empfiehlst werde ich es mir mal zu Gemüte führen und auch von mir alles Gute an die Kollegin.
    Sie trifft wirklich keine Schuld!

    Viele Grüße
    Jay

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    1. Dann bin ich schon jetzt sehr auf deine Meinung gespannt!!
      :-)

      LG, Jenny

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  2. Das klingt spannend! Das Buch wandert auf jeden Fall auf meine WuLi :-)

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